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Connect & Collect: KI-gestützte Cloud für die interdisziplinäre vernetzte Forschung und Innovation für die Zukunftsarbeit
Connect & Collect: KI-gestützte Cloud für die interdisziplinäre vernetzte Forschung und Innovation für die Zukunftsarbeit
Das Projekt CoCo – Connect & Collect wird bearbeitet von einem Verbund aus mehreren Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft, die unterschiedliche Aufgaben und Zuständigkeiten übernehmen. Wir zeigen wesentliche Projektergebnisse auf.
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Stuttgart
Aufgaben: Identifikation von Erfolgsfaktoren der Forschungs- und Innovationsarbeit (FuI-Arbeit), Geschäftsmodellentwicklung, Konzeption einer Infrastruktur für FuI-Arbeit, Entwicklung von Modulen für Vernetzung, Wissensintegration und Wissenszugang, User Testing, Projektkoordination
Thematische Schwerpunkte der Arbeitsforschung liegen in der digitalen Transformation und in den Auswirkungen des sozio-demografischen Wandels. Erfolgskritische Aufgaben von Forschung und Innovation liegen in einer Integration der unvereinbar erachteten Strategien von Rationalisierung und Humanisierung, die sich de facto jedoch wechselseitig bedingen und ergänzen. Einschlägige Gestaltungsansätze betreffen u. a. eine angemessene Funktionsteilung von Mensch und (intelligenter) Maschine, um gleichermaßen die menschliche Agilität wie die betriebliche Produktivität zu fördern.
Interdisziplinäre Wissenstransferprozesse beruhen auf einem wechselseitigen Verständnis von Partnern aus Forschung und Anwendung. Forschung hat grundlegenden Fragestellungen in einer sich wandelnden Arbeitsgesellschaft aufzugreifen, qualifiziert zu bearbeiten und hieraus Orientierung bietendes Handlungs- und Gestaltungswissen abzuleiten. Hierdurch kann sie ihr eigenständiges Kompetenz- und Aufgabenprofil wahren, das von jenem der Intermediären, Berater bzw. Ausrüster sachlich abgrenzt.
Infrastrukturen für die FuI-Arbeit müssen einen vertrauensvollen und agilen Informationsaustausch der Akteure fördern, was in Wissensnetzwerken gelingen kann. Ein geeignetes Leitbild sind die “Communities of Practice”. Die CoCo-Plattform verwirklicht entsprechende Prinzipien der kollaborativen Zusammenarbeit, welche vorab mit Anwendergruppen eingehend erörtert wurden.
Die Ressourcen und Funktionen der CoCo-Plattform, die auf einer Open-Source-Software basiert, wird von Beginn an mit den Nutzeranforderungen abgeglichen. Eine intuitive Nutzerführung stärkt die Informationsnachfrage und die Beteiligung. In regelmäßigen Zyklen werden User Tests der CoCo-Plattform durchgeführt, um entwickelte Methoden und Instrumente unter Beteiligung von Nutzern zu optimieren und Gestaltungsempfehlungen abzuleiten.
Geschäftsmodelle einer vernetzten Wertschöpfung beziehen sich nicht nur auf Business Cases bzw. deren Bilanzierung, sondern beschreiben die Schlüsselressourcen zur Erzeugung eines Wertangebotes. Geschäftsmodelle sind daher auch für Non-Profit-Organisationen ein hilfreiches Instrument zur Leistungsentwicklung und -erbringung. Dies gilt in besonderer Weise auch für die “Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung” (ReKodA). In einer Studie wurden die betriebliche Nachfrage von arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen erhoben, einschlägige Angebote der ReKodA ermittelt und rechtliche Rahmenbedingungen geklärt. Zudem wurden weiterführende Empfehlungen abgeleitet, um das Leistungs- und Angebotsprofil der arbeitswissenschaftlichen Institutionen zu schärfen.
Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF, Magdeburg
Aufgaben: Sozio-technische Wissens- und Kollaborationssysteme, Konzeption und Entwicklung des Daten- und Wissensspeichers
Die Integration, Organisation, Qualitätssicherung und Aufbereitung und Vernetzung von Wissensressourcen erfordert ein didaktisch-technisches Konzept. Hinsichtlich der CoCo-Plattform beinhaltet dieses Konzept im Kern eine semantische Struktur für das Repositorium sowie eine sich daraus ergebende Nutzerführung. Die technisch-didaktische Gestaltung hat das Ziel, die Vielschichtigkeit der Interessen und Sinnzuschreibungen verschiedener Stakeholdergruppen zu arbeitsgestalterischen Inhalten, Leistungen und Forschungsergebnissen optimal zu adressieren. Hierzu stützt sie sich auf erhobene Anforderungen von Unternehmen. In diesem Zusammenhang wurden Praxisbeispiele als besonders relevante Wissensressourcen identifiziert.
Auf Grundlage einer umfassenden Erhebung von Nutzeranforderungen wird ein Konzept für einen Daten- und Wissensspeicher (Repositorium) entwickelt und prototypisch auf der CoCo-Plattform umgesetzt.
IFF Homepage
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Standort Leipzig
Aufgaben: Entwicklung eines Zielbilds der FuI-Arbeit, Geschäftsmodelloptionen für die CoCo-Plattform, Konzeption und Entwicklung der CoCo-Plattform, Öffentlichkeitsarbeit für Reichweite, Nachhaltigkeit und Verstetigung der Aktivitäten
Prägnante Merkmale des arbeitsgesellschaftlichen Wandels sind die Digitalisierung und der sozio-demografische Wandel. Neben allgemeinen Entwicklungstrends gilt es wünschenswerte Zukunftsoptionen zu erfassen, die strategische Orientierung für unterschiedliche Stakeholdergruppen schaffen können. Diese Zukunftsoptionen beschreiben gleichfalls bevorzugte Aktionsfelder der Arbeitsforschung. Ein gemeinsam mit Regionalen Kompetenzzentren entwickeltes “Zielbild der FuI-Arbeit” ist auf der CoCo-Homepage dokumentiert.
Die CoCo-Plattform umfasst u. a. eine Publikationsdatenbank. Das Fraunhofer ISI entwickelt einen Klassifikator, der arbeitswissenschaftliche Publikationen erkennt und in einer Taxonomie strukturiert. Zudem werden Ähnlichkeiten der Publikationen und Themenbereiche visuell dargestellt und besonders dynamisch wachsende Forschungsbereiche identifiziert.
Für einen nachhaltigen Betrieb der CoCo-Plattform wird ein Geschäftsmodell entwickelt. Einschlägige Aktivitäten umfassen neben der Anforderungserhebung von Stakeholdern die Ableitung und Priorisierung von Geschäftsmodelloptionen sowie die Entwicklung einer Roadmap zur Umsetzung des Geschäftsmodells. Im Rahmen von Produkttests wird der zielgruppenspezifische USP des Geschäftsmodells überprüft und geschärft.
Schwerpunktaktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit sind die redaktionelle Betreuung des Projekt-Newsletters, die Organisation von Netzwerksymposien sowie der Besuch von Veranstaltungen der “Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung” sowie weiterer Fachveranstaltungen. Zur Projektkommunikation werden Broschüren und Werbemittel erstellt.
ISI Homepage
ZBW – Leibnitz-Informationszentrum Wirtschaft, Kiel
Aufgaben: Konzeption, Entwicklung und softwaretechnsiche Realisierung der Cloud der Arbeitsforschung (CdA), einschließlich eines Daten- und Wissensspeichers, Anreizsysteme für eine aktive Nutzerbeteiligung an der CdA
Ein Projektschwerpunkt ist die Konzeption, Entwicklung, Realisierung und Implementierung der CoCo-Plattform auf Basis der Open-Source-Software HumHub. Die einschlägigen Arbeiten beruhen auf einer Anforderungserhebung aus den Perspektiven Mensch, Technik, Daten und Organisation, eine Analyse bestehender Software-Lösungen sowie der Entwicklung von User Stories, um plattformspezifische Interaktionen zu beschreiben. Ferner wurde ein Konzept für IT-Sicherheit, Datenschutz und Privatsphärenschutz erarbeitet, das eine professionelle Umgebung für die kontinuierliche Überwachung der Software und Services einschließt. Die sukzessiv entwickelte Testimplementierung wird in eine Betriebsversion für die dauerhafte Bereitstellung überführt.
Um möglicht viele FuI-Akteure zur aktiven Teilnahme an der CoCo-Plattform und zur Bereitstellung von Wissensbeständen zu motivieren, werden geeignete Anreizsysteme erforscht, implementiert und evaluiert. Grundlage der Anreizgestaltung ist die Erfassung von Interessen und Bedürfnissen von unterschiedlichen Adressatengruppen. Ein konzeptioneller Schwerpunkt ist die Gamification. Hierfür werden Gestaltungsempfehlungen für die CoCo-Plattform abgeleitet, prototypisch implementiert und verfeinert.
ZBW Homepage
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen DIE, Bonn
Aufgaben: Moderation des Netzwerks, wissenschaftliche Begleitung des Netzwerkaufbaus der ReKodA, kontinuierliche Evaluation der FuI-Infrastruktur, Wissensintegration
Abgestimmt auf die Aufgaben der “Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung” (ReKodA) werden monatliche Coffee-Lectures durchgeführt, in denen transferfähige Ansätze und Vorgehensweisen zur Entwicklung der vernetzten FuI-Arbeit vorgestellt und diskutiert werden. Zudem werden in monatlich stattfindenden Koordinierungstreffen vornehmlich Fragen zur Organisation, zum Management und zur Verstetigung der ReKodA sowie zur Vernetzung der ReKodA untereinander und auf der CoCo-Plattform behandelt. Zu speziellen Fragestellungen werden Workshops und Events u. a. mit externen Referenten veranstaltet. Einschlägige Ergebnisse sind auf der CoCo-Plattform dokumentiert.
Der Netzwerkaufbau in und zwischen den ReKodA wird durch Befragungen, Interviews und Arbeitsbesprechungen begleitet, aus denen wiederum Hinweise für die weitere Netzwerkmoderation gewonnen werden.
Die Evaluation der FuI-Infrastruktur erfolgt anhand eines Mehrmethoden-Konzepts. Neben Befragungen zu drei Messzeitpunkten und Analysen der Protokolle der Koordinierungstreffen über die Projektlaufzeit hinweg wird die Nutzung der CoCo-Plattform auf der Grundlage eines Reallabor-Ansatzes erhoben und evaluiert.